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Brief des Vorstandsvorsitzenden

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,

vor gut zwölf Monaten hatten wir 2017 zum „Jahr der Stabilisierung“ ausgerufen. Es war unser erklärtes Ziel, die Umsatz- und Ergebnisentwicklung zu stabilisieren. Zudem leiteten wir strategische Veränderungen ein, die HUGO BOSS auf den Pfad nachhaltig profitablen Wachstums zurückführen sollen.

„Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen haben.“

Heute, ein Jahr später, kann ich sagen: Wir haben im Jahr 2017 erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben die Finanzergebnisse erzielt, die wir in Aussicht gestellt hatten. In Teilbereichen haben wir unsere ursprüngliche Prognose sogar übertroffen. So konnten wir unseren Umsatz währungsbereinigt um 3 Prozent steigern, nachdem wir ursprünglich von einem unveränderten Niveau gegenüber dem Vorjahr ausgegangen waren. Das lag vor allem daran, dass wir im eigenen Einzelhandel von Quartal zu Quartal besser geworden sind. Im Schlussquartal sind wir sogar so stark gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Alle Regionen haben zu diesem Erfolg beigetragen. In Europa sind wir solide gewachsen, vor allem dank unserer Stärke im britischen Markt. Währungsbereinigt haben wir in Großbritannien um 9 Prozent zugelegt. In Deutschland haben wir unser Umsatzniveau gehalten, obwohl der stationäre Bekleidungseinzelhandel weiter unter Druck stand.

In der Region Amerika haben wir die Trendwende geschafft. Vor allem im eigenen Einzelhandel haben wir uns in den USA eindrucksvoll zurückgemeldet. In einer Zeit, in der die großen Department Stores weniger Kunden anziehen und die Rabattintensität unverändert hoch ist, ist das sehr erfreulich. In Asien war weiterhin China die Wachstumslokomotive. Auf dem chinesischen Festland haben wir an die gute Dynamik des Vorjahres angeknüpft und auf vergleichbarer Fläche zweistellige Zuwächse erzielt.

Nirgendwo sonst waren die Fortschritte im Jahresverlauf sichtbarer als in unserem Onlinegeschäft. Zwar hatte der Relaunch der Website hugoboss.com zu Beginn des Jahres eine deutliche Aufwertung des Markenerlebnisses mit sich gebracht, die Nutzerfreundlichkeit der Seite und die Angebotsauswahl entsprachen jedoch anfangs nicht den Ansprüchen unserer Kunden. Wir haben das über eine Vielzahl von Maßnahmen korrigiert – von der Verkürzung der Ladezeiten über eine intuitivere Benutzerführung bis hin zu einer besseren Ausrichtung des Produktangebots auf die Bedürfnisse des Onlinekonsumenten – und sind zu zweistelligem Umsatzwachstum zurückgekehrt.

Unsere Richtung stimmt also, auch wenn wir die höheren Umsätze noch nicht in dem Maße in Ergebnissteigerungen ummünzen konnten, wie es unser Anspruch ist. Das hatte vor allem damit zu tun, dass wir erheblich in die Repositionierung unserer Marken und in die digitale Transformation unseres Geschäftsmodells investiert haben. Außerdem hat der starke Euro unser operatives Ergebnis deutlich belastet. Es ist mit 491 Mio. EUR nahezu stabil geblieben.

„Viele Veränderungen werden erst in diesem Jahr für unsere Kunden sichtbar.“

Sehr gut sind wir auch mit der Umsetzung unserer Strategie vorangekommen. Viele Veränderungen werden erst in diesem Jahr für unsere Kunden sichtbar. Das gilt vor allem für die Zwei-Marken-Strategie. Die konsequente Ausrichtung auf BOSS und HUGO ist seit Anfang des Jahres auch in unseren Stores zu sehen. Mit der Integration von BOSS Orange und BOSS Green in die Kernmarke machen wir dem Kunden nun ein konsistentes Angebot, das alle Trageanlässe abdeckt. Auf unserer Fashion Show in New York im Februar haben wir eine Kollektion gezeigt, die die Grenzen zwischen klassischer Konfektion und legeren, sportiven Looks aufgehoben hat – mit sehr positiver Resonanz. Aber vergessen wir nicht die Womenswear, ohne die die Strahlkraft der Marke BOSS nicht die gleiche wäre. Auch die kommerzielle Bedeutung der Damenmode ist weiterhin groß. Und unsere modisch-progressive Marke HUGO ist inzwischen viel konsequenter im Contemporary-Fashion-Bereich positioniert als noch vor einem Jahr.

Auch bei der digitalen Transformation unseres Geschäftsmodells haben wir große Fortschritte gemacht. Damit meine ich vor allem die zunehmende Digitalisierung von Produktentwicklung, Produktion und Distribution. Die Kollektionen von HUGO haben wir erstmals über einen vollständig digitalen Showroom an unsere Handelspartner verkauft. Und mit dem Angebot von Services wie Click & Collect und Order from Store entsprechen wir der Erwartung unserer Kunden an ein kanalübergreifend hochwertiges Einkaufserlebnis.

Keine Frage, die Geschwindigkeit der Veränderungen ist enorm. Das gilt für die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden, aber auch für unser Wettbewerbsumfeld. Wir müssen deshalb noch schneller und agiler als bisher entscheiden und handeln. Dafür vereinfachen wir unsere Strukturen und Prozesse und geben dem einzelnen Mitarbeiter mehr Freiheiten.

„Wir wollen den Schwung aus dem Schlussquartal 2017 mitnehmen und unser Wachstumstempo weiter erhöhen.“

An den weiteren Fortschritten bei der Strategieumsetzung wollen wir uns in diesem Jahr messen lassen. Zudem wollen wir den Schwung aus dem Schlussquartal 2017 mitnehmen und unser Wachstumstempo weiter erhöhen. Allerdings werden negative Währungseffekte unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung kurzfristig belasten. Und wir werden in die Qualität unserer Kollektionen investieren, ebenso wie in die andauernde Digitalisierung unseres Geschäftsmodells. Wir gehen deshalb für dieses Jahr von einer weitgehend stabilen Ergebnisentwicklung aus.

Zu guter Letzt möchte ich unseren Mitarbeitern meine Anerkennung für die Leistungen des vergangenen Jahres aussprechen. Sie machen HUGO BOSS zu dem, was es ist. Ihnen möchte ich für ihren außergewöhnlichen Einsatz danken. Ich bin mir sicher, dass Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kundinnen und Kunden, von der Leidenschaft und Begeisterung unserer Mitarbeiter auch in Zukunft profitieren werden. Damit haben wir alle Voraussetzungen, unsere Ziele für das Jahr und darüber hinaus zu erreichen.

Ihr
Mark Langer
Vorstandsvorsitzender

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