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Geschäftsentwicklung unterliegt äußeren Einflüssen

Konjunkturelle und branchenspezifische Entwicklungen beeinflussen maßgeblich die operative und finanzwirtschaftliche Entwicklung von HUGO BOSS. Der Konzern muss dementsprechend seine Prognosen zum erwarteten Geschäftsverlauf auf Annahmen hinsichtlich der Entwicklung von Weltwirtschaft und Branche basieren. Diese Annahmen sind im Folgenden dargestellt. Im Jahresverlauf überwacht der Konzern fortlaufend die Entwicklung dieser Rahmenbedingungen, um möglichst schnell und umfassend auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können. Unternehmenssteuerung

Weitere Beschleunigung des globalen Wirtschaftswachstums erwartet

Der IWF rechnet für das Jahr 2018 mit einer Beschleunigung des Wachstums der Weltwirtschaft auf 3,9 % (2017: 3,7 %). Gründe hierfür sind positivere Aussichten insbesondere für die Entwicklung der Schwellen- und Entwicklungsländer sowie die verabschiedete US-Steuerreform, die in 2018 für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen sollte. Für die Industrieländer geht der IWF für 2018 insgesamt von stabilen Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr aus. Die länderspezifischen Steigerungsraten sollten sich jedoch deutlich voneinander unterscheiden. Der ungewisse Ausgang der Brexit-Verhandlungen, volatile Wechselkursentwicklungen und geopolitische Spannungen werden als wesentliche Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklung in 2018 angesehen.

Das Wachstum in der Eurozone sollte auch im Jahr 2018 von einem unverändert robusten Konsumentenvertrauen und einer soliden Auslandsnachfrage profitieren. Laut Schätzung des IWF wird das Wachstum mit voraussichtlich 2,2 % dabei nur leicht unter Vorjahresniveau liegen (2017: 2,4 %). Ursache hierfür sind insbesondere die geringeren Wachstumsaussichten Spaniens vor dem Hintergrund politischer Unsicherheiten. Mit einem Plus von 1,5 % sollte sich auch die Wirtschaft Großbritanniens etwas schwächer als noch im Vorjahr entwickeln (2017: 1,7 %). In den USA sollte sich das Wirtschaftswachstum auf 2,7 % beschleunigen (2017: 2,3 %). Dabei werden eine voraussichtlich höhere Auslandsnachfrage sowie die verabschiedete Steuerreform das Wachstum unterstützen. Auch für Lateinamerika rechnet der IWF mit einem fortgesetzten Aufschwung. Die Wirtschaft in China und anderen Schwellenländern Asiens sollte laut IWF mit einer Steigerungsrate von 6,5 % eine ähnliche Dynamik wie im Vorjahr aufweisen (2017: 6,5 %). Damit wird im Jahr 2018 rund die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums auf diese Region entfallen. Unterstützt von einer höheren Auslandsnachfrage sowie geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen sollte die japanische Wirtschaft auch im kommenden Jahr leicht zulegen können.

Schätzung des Branchenwachstums (in %) (Grafik)

Gehobenes Premiumsegment der Bekleidungsindustrie sollte 2018 ähnlich stark wachsen wie im Vorjahr

In einer gemeinsamen Studie erwarten The Business of Fashion und die Unternehmensberatung McKinsey & Company, dass das gehobene Premiumsegment der Bekleidungsindustrie, das den besten Vergleichsmaßstab für HUGO BOSS darstellt, im Jahr 2018 um 3,5 % bis 4,5 % und damit ähnlich wie im Vorjahr wachsen wird (2017: 3,5 % bis 4,5 %). Für die globale Bekleidungsindustrie insgesamt wird mit einer Wachstumsrate im Bereich von währungsbereinigt 3,5 % bis 4,5 % und damit einer leicht besseren Entwicklung als im Jahr 2017 gerechnet (2017: 2,5 % bis 3,5 %). Die Schätzungen basieren auf der Annahme einer voraussichtlich höheren Nachfrage nach Bekleidung, Schuhen und Accessoires insbesondere in den Schwellenländern.

Athleisure-Segment soll auch im Jahr 2018 überproportional wachsen

The Business of Fashion und McKinsey & Company gehen bei ihrer Schätzung von einer Zunahme an Kunden aus, die in der Vergangenheit Produkte im mittleren Marktsegment nachgefragt haben, sich zukünftig jedoch verstärkt entweder in Richtung der Premium- und Luxus- oder aber in Richtung günstigerer Marktsegmente orientieren werden. Für das Athleisure-Segment des globalen Bekleidungsmarkts, das bereits in den vergangenen Jahren stark zulegen konnte, rechnen The Business of Fashion und McKinsey & Company auch für das Jahr 2018 mit überproportionalem Wachstum. Es wird jedoch angenommen, dass der Trend hin zu einem sportlicheren Kleidungsstil in einigen entwickelten Märkten seinen Höhepunkt bereits erreicht hat. Generell ist der Branchenausblick von deutlichen unternehmensindividuellen Unterschieden geprägt. Risikobericht

Unverändert solide Nachfrage in Europa erwartet

In Europa wird die Branchenentwicklung im Jahr 2018 voraussichtlich von einer unverändert soliden lokalen Nachfrage profitieren. Auch das Geschäft mit Touristen sollte zu einem Branchenwachstum im insgesamt niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich beitragen. Nach starken Zuwächsen infolge der Abwertung des britischen Pfunds in jüngster Vergangenheit sollte das Branchenwachstum in Großbritannien indes niedriger als noch im Jahr 2017 ausfallen. Auch für Deutschland ist vor dem Hintergrund der unverändert positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit steigenden Branchenumsätzen zu rechnen, die vor allem vom Wachstum im Onlinebereich getragen werden.

Unterdurchschnittliches Branchenwachstum in den USA erwartet

In der Region Amerika sollte sich das Branchenwachstum aufgrund verbesserter Aussichten in den Ländern Lateinamerikas beschleunigen. Für den US-amerikanischen Markt wird trotz erwarteter positiver Auswirkungen der beschlossenen Steuerreform auch für das Jahr 2018 ein nur niedriges einstelliges Branchenwachstum prognostiziert. Zwar wird dabei von einem unverändert starken Konsumentenvertrauen in den USA ausgegangen, jedoch sehen Branchenexperten weiterhin Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Auswirkungen handelspolitischer Veränderungen sowie einen fortgesetzten Rabatt- und Konsolidierungsdruck auf Seiten der Marktteilnehmer.

Branchenwachstum in Asien sollte sich beschleunigen

In Asien sollte sich das Branchenwachstum im Jahr 2018 dank einer hohen Nachfrage Chinas sowie weiterer Schwellenländer der Region beschleunigen. Es ist davon auszugehen, dass sich insbesondere die robuste gesamtwirtschaftliche Entwicklung in China weiter positiv auf die Nachfrage nach Premium- und Luxusgütern auswirken wird. Auch die von vielen Marktteilnehmern vorgenommenen Veränderungen am Geschäftsmodell und Bereinigungen der Storenetzwerke sollten das Wachstum weiter unterstützen. In Hongkong und Macau sollte sich die Marktlage nach der Erholung im Jahr 2017 im Jahresverlauf weiter verbessern. Hingegen schätzen The Business of Fashion und McKinsey & Company, dass entwickelte Märkte der Region wie Japan oder Südkorea 2018 etwas weniger stark wachsen werden als noch im Vorjahr.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd

HUGO BOSS erwartet, dass die beschriebenen gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen die Geschäftsentwicklung des Konzerns ähnlich stark beeinflussen werden wie im Jahr 2017. Da aber insbesondere die Branchenentwicklung voraussichtlich weiterhin schwächer ausfallen wird als im langjährigen Durchschnitt, sieht sich HUGO BOSS unverändert wesentlichen marktbedingten Herausforderungen ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für den US-Markt, der sich zwar teilweise von den deutlichen Rückgängen im Jahr 2016 erholt hat, aber vor allem im Department-Store-Bereich auch im Jahr 2018 strukturell unter Druck bleiben sollte.

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