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Weiterentwicklung der Distributionsstrategie

Distributionsstrategie richtet sich an Kundennachfrage aus

HUGO BOSS richtet seine Distribution konsequent an dem Einkaufsverhalten der Zielkunden von BOSS und HUGO aus. Beide Marken werden sowohl über den eigenen Einzelhandel als auch den Großhandel, sowohl online als auch stationär vertrieben. Der Konzern legt dabei größten Wert auf einen global konsistenten Markenauftritt. Vor diesem Hintergrund wurden die Verkaufspreise in den verschiedenen Absatzregionen in den vergangenen Jahren weitgehend harmonisiert. So wurden die Verkaufspreise im eigenen Einzelhandel in der Eurozone mit Einführung der Frühjahr/Sommer-2018-Kollektion vollständig vereinheitlicht.

Distributionsstrategie (Grafik)

Steigerung der Flächenproduktivität

Ehrgeizige Ziele zur Steigerung der Flächenproduktivität

Die Steigerung der Flächenproduktivität im eigenen Einzelhandel stellt für HUGO BOSS den wichtigsten Wachstumshebel dar. So hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz pro Quadratmeter bis zum Jahr 2021 um 20 % gegenüber dem Niveau des Jahres 2016 auf rund 13.000 EUR pro Quadratmeter zu steigern. Die Neuausrichtung des Markenportfolios und die damit verbundene wieder stärkere Betonung des Markenkerns von BOSS im gehobenen Premiumsegment sind dafür wichtige Grundvoraussetzung. Das Unternehmen hat sein Angebot in Einstiegspreislagen ausgeweitet und der Casual- und Athleisurewear mehr Fläche in den eigenen Stores eingeräumt. HUGO BOSS erwartet daraus einen positiven Einfluss auf die Kundenfrequenz und den Absatz. Der Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise, der dabei bewusst in Kauf genommen wird, soll so mehr als ausgeglichen werden. Konzernertragslage Umsatzlage

Serviceverbesserungen sollen Einkaufserlebnis aufwerten

Einen wichtigen Hebel zur Steigerung der Flächenproduktivität sieht das Unternehmen in der Aufwertung des Einkaufserlebnisses. Neben Veränderungen im Produktangebot spielen dabei auch Serviceverbesserungen eine große Rolle. So hat HUGO BOSS die Trainingsangebote für sein Verkaufspersonal ausgebaut, um die Qualität der Beratung weiter zu steigern. Außerdem wurden im Jahr 2017 neue Storekonzepte für BOSS und HUGO entwickelt, die mit ansprechenden architektonischen Details und dem Ausbau digitaler Elemente zu einem Besuch einladen. Die konsequente Renovierung bestehender Stores stellt insofern eine wesentliche Investition in die Aufwertung des Einkaufserlebnisses dar. Darüber hinaus arbeitet HUGO BOSS an der kontinuierlichen Verbesserung seines Kundenbeziehungsmanagements. Im Rahmen des Kundenprogramms HUGO BOSS EXPERIENCE wird den Kunden die Möglichkeit geboten, Servicevorteile und Zugang zu exklusiven Erlebnissen und Veranstaltungen zu erlangen. Dem Unternehmen bietet sich damit die Chance, den Kunden mittelfristig besser kennenzulernen und ihm so zunehmend personalisierte Angebote zu machen.

Ausschöpfen des Potenzials im Onlinegeschäft

Kontinuierliche Optimierung des eigenen Onlinestores

HUGO BOSS sieht im Digitalbereich großes Potenzial, um den Einzelhandelsumsatz zu steigern. Dazu optimiert das Unternehmen kontinuierlich die Nutzerfreundlichkeit seiner Website hugoboss.com. Im Jahr 2017 wurden unter anderem die Ladezeiten der Website verkürzt und die Platzierung in den Ergebnislisten einschlägiger Suchmaschinen verbessert. Außerdem wurde der Bezahlvorgang vereinfacht und das Produktangebot deutlich stärker auf die spezifische Nachfrage des Onlinekonsumenten ausgerichtet. Der Launch einer mobilen App nun auch für das Android-Betriebssystem trug dem gestiegenen Anteil von Nutzern Rechnung, die die Seite von mobilen Endgeräten aus besuchen.

Verbesserungen der Markenpräsentation im gesamten Digitalbereich geplant

Im Jahr 2018 sind zusätzliche Verbesserungen im Seitenaufbau und in der Navigation von Website und App geplant, um die Nutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen und entsprechend der Veränderungen in der Markenstrategie zwei separate Markenwelten für BOSS und HUGO zu schaffen. Auch hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Präsentation seiner Marken in den Onlineangeboten seiner Partner zu verbessern. Dabei strebt HUGO BOSS auf selektiver Basis engere Kooperationen mit solchen Onlinehändlern an, deren Auftritt den Werten der beiden Konzernmarken bestmöglich entspricht. Das Unternehmen prüft in diesem Zusammenhang die Ausweitung des Konzessionsmodells, das es im Geschäft mit stationären Händlern bereits vor Jahren erfolgreich eingeführt hat.

Stärkere Integration der Vertriebskanäle

HUGO BOSS arbeitet kontinuierlich an der weiteren Integration seiner Vertriebskanäle, um den Kunden ein einheitliches Marken- und Einkaufserlebnis zu bieten.

Omnichannel-Services verknüpfen Website eng mit stationärem Einzelhandel

Im eigenen Einzelhandel kommt dem Ausbau von Omnichannel-Services eine besondere Bedeutung zu. Schon heute kann der Kunde beispielsweise prüfen, ob ein im Onlinestore angebotenes Produkt auch im nächstgelegenen BOSS Store verfügbar ist. „Click & Collect“ – das Abholen online gekaufter Artikel im Geschäft – ist bereits in Europa und den USA verfügbar. Außerdem wird „Order from Store“ – die Onlinebestellung fehlender Größen oder Artikel im Geschäft – seit dem Herbst 2017 in Europa angeboten. In den USA soll die Einführung dieses Services bis Jahresende abgeschlossen sein.

Kanalübergreifende Bewertung von Absatzpotenzialen

Der Konzern legt darüber hinaus großes Augenmerk auf die enge Abstimmung seiner Einzelhandelsaktivitäten mit der Distribution im Großhandelskanal. Anhand einer systematischen Evaluation von Absatzpotenzialen und des Vergleichs dieser Potenziale mit vorhandenen Distributionskapazitäten bewertet er im ersten Schritt sowohl Expansionsmöglichkeiten als auch die fallweise Notwendigkeit, Verkaufsfläche zu verringern. Auf der Grundlage dieser Analyse entscheidet HUGO BOSS dann über die individuelle Gestaltung seiner Distribution mittels freistehender Geschäfte, Shop-in-Shops oder Onlineangeboten – jeweils entweder in Eigenregie oder in Kooperation mit Handelspartnern. Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

Laufende Optimierung der Distribution im eigenen Einzelhandel und Großhandel

Der Konzern sieht die Möglichkeit, die Distribution von BOSS und HUGO mit selektiven Neueröffnungen und der Übernahme von Shop-in-Shops von Großhandelspartnern auszubauen. So sind für das Jahr 2018 Eröffnungen erster HUGO Stores in ausgewählten europäischen Metropolen wie Amsterdam, London, Paris oder Berlin geplant. Durch die verbesserte Ausrichtung des Produktangebots auf die Bedürfnisse seiner Handelspartner und den Ausbau von Kooperationen im Onlinebereich sieht der Konzern auch im Großhandelsgeschäft Wachstumspotenziale. Umgekehrt wird das Unternehmen auslaufende Mietverträge nutzen, um eigene Einzelhandelsgeschäfte zu schließen, die die Renditeanforderungen nicht erfüllen. Auch behält sich das Unternehmen vor, seine Distribution im Großhandelsbereich dort weiter zu bereinigen, wo Markenpräsentation und Markenumfeld nicht den Anforderungen von BOSS und HUGO genügen. Schließlich rechnet das Unternehmen damit, dass das Großhandelsgeschäft weiterhin von Konsolidierungstendenzen im stationären Handel und Geschäftsaufgaben kleinerer, oftmals inhabergeführter Spezialisten geprägt sein wird.

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