Zentrale Steuerungsgrößen
Fokus auf langfristiger Maximierung des Free Cashflows
Zur Steigerung des Unternehmenswerts konzentriert sich der Konzern auf die langfristige Maximierung des Free Cashflows. Ein dauerhaft positiver Free Cashflow sichert die finanzielle Unabhängigkeit und jederzeitige Zahlungsfähigkeit des HUGO BOSS Konzerns.
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Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit |
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Cashflow aus Investitionstätigkeit |
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Free Cashflow |
Die wesentlichen Ansatzpunkte zur Verbesserung des Free Cashflows liegen in der Steigerung von Umsatz und betrieblichem Ergebnis, definiert als EBITDA (operatives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) vor Sondereffekten. Darüber hinaus unterstützen ein konsequentes Management des kurzfristigen operativen Nettovermögens (Trade Net Working Capital) sowie eine wertorientierte Investitionstätigkeit die Free-Cashflow-Entwicklung.
Umsatz und EBITDA vor Sondereffekten wichtigste Steuerungsgrößen des Konzerns
Als ein Unternehmen, das nach nachhaltigem Wachstum strebt, misst HUGO BOSS der profitablen Steigerung des Umsatzes besondere Bedeutung bei. Alle Aktivitäten zur Umsatzsteigerung werden an ihrem Potenzial gemessen, das um Sondereffekte bereinigte EBITDA und die bereinigte EBITDA-Marge (das Verhältnis des EBITDA vor Sondereffekten zum Umsatz) langfristig zu steigern.
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Ergebnis vor Steuern |
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Finanzergebnis |
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Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit (EBIT) |
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Abschreibungen |
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EBITDA |
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Sondereffekte1 |
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EBITDA vor Sondereffekten |
Fokus auf Produktivitätssteigerung und Kostendisziplin
Das EBITDA vor Sondereffekten ist wesentlicher Treiber des Free Cashflows und wurde deshalb als wichtigste Steuerungsgröße definiert. Der wesentliche Ansatzpunkt zur Steigerung der bereinigten EBITDA-Marge wird in Produktivitätssteigerungen im eigenen Einzelhandel (Flächenproduktivität) gesehen. Darüber hinaus strebt der Konzern danach, mit der Digitalisierung seines Geschäftsmodells Effizienzgewinne zu erzielen und betriebliche Prozesse zu beschleunigen. Insgesamt sollen Kostensteigerungen dabei auf ein unterproportionales Maß im Verhältnis zum Umsatz begrenzt werden, ohne dabei zukünftige Wachstumspotenziale einzuschränken. Konzernstrategie
Die Geschäftsleitung der Konzerngesellschaften trägt direkte Verantwortung für ein profitables Unternehmenswachstum. Die kurzfristige variable Vergütung der Führungskräfte der Konzerngesellschaften und der Zentralbereiche ist an die Erreichung der Ziele für Umsatz und EBITDA vor Sondereffekten gekoppelt.
Das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) stellt für HUGO BOSS die bedeutendste Kennzahl zur Steuerung eines effizienten Kapitaleinsatzes dar.
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Vorräte |
+ |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
− |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
= |
kurzfristiges operatives Nettovermögen |
Aktive Steuerung des effizienten Kapitaleinsatzes
Das Management der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt in der Verantwortung der Konzerngesellschaften und der zuständigen operativen Zentralbereiche. Letztere verantworten zudem das Management der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Steuerung dieser drei Bilanzpositionen erfolgt über die Kennzahlen Vorratsreichweite, Forderungsreichweite und Verbindlichkeitenreichweite. Zur Optimierung des Vorratsvermögens existiert zudem ein spezifischer Genehmigungsprozess für den Einkauf der Vorräte des eigenen Einzelhandels. Er umfasst neben der Berücksichtigung zukünftiger Abverkaufsquoten das prognostizierte Rabattniveau sowie das erwartete Umsatzwachstum.
Das Verhältnis von kurzfristigem operativen Nettovermögen und Umsatz bildet neben Umsatz und EBITDA vor Sondereffekten die dritte Komponente der kurzfristigen variablen Vergütung der Führungskräfte im HUGO BOSS Konzern. Die Vergütung der Führungskräfte der ersten und zweiten Managementebene umfasst zudem ein Long-Term-Incentive-Programm (LTI), das dem des Vorstands entspricht. Vergütungsbericht
Schwerpunkt der Investitionen liegt auf eigenem Einzelhandel und Digitalisierung
Die Renovierung und Modernisierung bestehender Einzelhandelsstandorte, selektive Neueröffnungen, die kanalübergreifende Integration der eigenen Einzelhandelsaktivitäten und die Digitalisierung wesentlicher Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette bilden den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit des Konzerns. Für wesentliche Investitionsprojekte existiert ein spezifischer Genehmigungsprozess. Er umfasst neben qualitativen Analysen, beispielsweise in Hinblick auf potenzielle Standorte von Stores, auch die Analyse des Kapitalwerts eines jeden Projekts. Finanzlage, Investitionen
Free Cashflow dient primär der Finanzierung der Dividendenausschüttung
Der erwirtschaftete Free Cashflow wird primär zur Finanzierung der Dividendenausschüttung verwendet. Es sollen regelmäßig zwischen 60 % und 80 % des Konzerngewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Darüber hinaus verfügbare liquide Mittel werden zur weiteren Verringerung der Verschuldung genutzt beziehungsweise als Barreserve gehalten. Der Konzern analysiert in mindestens jährlichem Abstand seine Bilanzstruktur im Hinblick auf ihre Effizienz und Eignung, zukünftiges Wachstum zu unterstützen und gleichzeitig eine ausreichende Sicherheit für den Fall einer schlechter als erwartet ausfallenden wirtschaftlichen Entwicklung zu gewährleisten. Neben der bilanziellen Nettofinanzposition beziehungsweise -verschuldung bezieht er auch zukünftige Mietverpflichtungen in die Analyse ein.